RIPPLE kaufen: Anleitung für Österreich und Deutschland (2025)

Was ist Ripple (XRP)?

Die Rolle von XRP im Zahlungsverkehr

Ripple (XRP) ist eine digitale Währung, die speziell für den schnellen und kostengünstigen internationalen Zahlungsverkehr entwickelt wurde. XRP fungiert dabei als Brückenwährung, die Transaktionen zwischen unterschiedlichen Fiatwährungen ermöglicht, ohne dass eine direkte Konvertierung erforderlich ist. Finanzinstitute wie Banken und Zahlungsanbieter nutzen das RippleNet, um grenzüberschreitende Überweisungen nahezu in Echtzeit und mit minimalen Transaktionskosten durchzuführen. Die zugrundeliegende Technologie zielt darauf ab, die Ineffizienzen herkömmlicher SWIFT-Zahlungen zu beseitigen.

Unterschiede zwischen Ripple, XRP und dem XRP Ledger

Häufig werden die Begriffe Ripple, XRP und XRP Ledger synonym verwendet – das ist jedoch technisch nicht korrekt.‍

• Ripple Labs Inc. ist das US-amerikanische FinTech-Unternehmen, das die Ripple-Technologie entwickelt hat.
• XRP ist die native Kryptowährung, die auf dem XRP Ledger existiert.
• Der XRP Ledger ist eine Open-Source-Blockchain, die als dezentrale Infrastruktur für XRP-Transaktionen dient.

Während RippleNet als Netzwerklösung institutionellen Kunden angeboten wird, basiert XRP auf dem XRP Ledger und ist für öffentliche Transaktionen frei nutzbar. Diese Trennung ist insbesondere im Hinblick auf Regulierungsfragen und Anlagestrategien relevant.

Vor- und Nachteile von Ripple (XRP)

Vorteile von XRP

• Extrem schnelle Transaktionen (oft < 5 Sekunden)
• Geringe Transaktionsgebühren im Vergleich zu Bitcoin oder Ethereum
• Skalierbarkeit: Der XRP Ledger kann bis zu 1.500 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten
• Energieeffizient, da kein Proof-of-Work wie bei Bitcoin notwendig ist

Nachteile von XRP

• Starke Abhängigkeit von Ripple Labs, was bei Regulierungsfragen (z. B. SEC-Klage in den USA) zu Unsicherheit führt
• Zentrale Vorhaltung eines großen XRP-Bestands durch Ripple, was zu Kritik an der Dezentralität führt
• Eingeschränkte Nutzung außerhalb des institutionellen Finanzsektors

Ripple (XRP) als Investment: Chancen und Risiken

Ripple (XRP) gehört seit Jahren zu den größten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung. Besonders bemerkenswert ist, dass XRP als funktionaler Token im Zahlungsverkehr genutzt wird – im Gegensatz zu vielen Coins mit rein spekulativem Charakter.

Historische Meilensteine:

• Allzeithoch im Januar 2018 bei rund 3,40 US-Dollar
• Rückschläge durch Marktzyklen und die Klage der US-Börsenaufsicht SEC
• Kursanstiege 2023–2024, teils durch positive Entwicklungen im Rechtsstreit

Die Kursentwicklung von XRP zeigt starke Volatilität – typische Kursschwankungen von 5–10 % pro Tag sind keine Seltenheit. Langfristig bleibt XRP ein spekulativer Vermögenswert mit realwirtschaftlicher Nutzungsperspektive.

Einfluss regulatorischer Entwicklungen

Einer der wichtigsten Risikofaktoren ist die regulatorische Unsicherheit – insbesondere in den USA. Die Klage der SEC gegen Ripple Labs sorgte 2020 für einen Kurssturz und den temporären Ausschluss von XRP auf US-Börsen.

Aktueller Stand (April 2025):

• Teile des Verfahrens wurden bereits zugunsten von Ripple entschieden
• Ein vollständiger Abschluss ist noch nicht erfolgt
• Die regulatorische Einschätzung von XRP bleibt international uneinheitlich

Für Anleger bedeutet das: Regulierungsrisiken können den Kurs stark beeinflussen – im Positiven wie im Negativen. Wer XRP kauft, sollte den rechtlichen Rahmen regelmäßig im Blick behalten.

Langfristige Perspektiven und Expertenmeinungen

XRP wird insbesondere von institutionellen Akteuren als potenzielle Lösung für schnelle, kosteneffiziente internationale Zahlungen betrachtet. Einige Experten sehen XRP als Brückenwährung der Zukunft – insbesondere im Kontext digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs) und FinTech-Kooperationen.

Potenziale laut Analysten:

• Integration in internationale Zahlungsnetzwerke (z. B. SWIFT-Alternative)
• Anwendung im Bankensektor durch RippleNet
• Preissteigerung durch erhöhte Nutzung und begrenztes Angebot

Risiken:

• Konkurrenz durch Stablecoins oder CBDCs
• Verzögerungen durch weitere rechtliche Verfahren
• Technologische oder sicherheitsrelevante Schwächen

XRP ist kein klassischer „Hype-Coin“, sondern hat technologischen Nutzwert. Wer investiert, sollte jedoch Risiken durch Regulierung und Marktvolatilität realistisch einschätzen.

Steuerliche Aspekte und rechtliche Hinweise in Österreich

Kapitalertragsteuer auf Kryptowährungen

In Österreich unterliegen Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen wie XRP seit dem 1. März 2022 einem Sondersteuersatz von 27,5 %. Dies betrifft sowohl realisierte Kursgewinne als auch laufende Einkünfte, beispielsweise aus Lending oder Mining. Während einige inländische Plattformen die Steuer automatisch einbehalten (sogenannte „steuereinfache“ Anbieter), müssen Nutzer von anderen Plattformen ihre Gewinne selbst im Rahmen der Einkommensteuererklärung deklarieren

Haltefristen und deren Auswirkungen auf die Besteuerung

Für Kryptowährungen, die nach dem 28. Februar 2021 erworben wurden („Neubestand“), entfällt die frühere Spekulationsfrist von einem Jahr. Gewinne aus dem Verkauf solcher Bestände sind unabhängig von der Haltedauer steuerpflichtig. Für „Altbestände“, also Kryptowährungen, die vor dem 1. März 2021 angeschafft wurden, gilt weiterhin: Wenn diese mindestens ein Jahr gehalten wurden, sind Gewinne aus deren Verkauf steuerfrei. Es ist daher wichtig, Alt- und Neubestände getrennt zu dokumentieren, um die steuerliche Behandlung korrekt nachweisen zu können.

Dokumentation und Reporting für das Finanzamt

Eine lückenlose Dokumentation aller XRP-Transaktionen ist unerlässlich. Dies umfasst Kauf- und Verkaufszeitpunkte, Preise, Mengen, Gebühren sowie Transfers zwischen Wallets und Börsen. Für die Deklaration von Kryptowährungseinkünften in der Einkommensteuererklärung sind insbesondere die Formulare E1 und die Beilage E1kV relevant. Spezialisierte Tools wie Blockpit oder CoinTracking können dabei helfen, die erforderlichen Daten aufzubereiten und korrekt in die Steuerformulare zu übertragen.